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![]() ![]() Zukunftszeugen I - Dr. Manfred Wegner Index Interview Lebenslauf Transkript 1 Transkript 2 Transkript 3 Transkript 4 |
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![]() 3. Biotechnologie und Digitalisierung als Herausforderungen für die Politik von Morgen Stellen Sie sich einen Zeitsprung von 50 Jahren vor: Sie haben dasselbe Alter wie heute, aber eben ganz andere technologische Möglichkeiten. Wie könnte Ihr veränderter Tagesablauf aussehen? Ich könnte mir vorstellen, dass man viel mehr zu Hause arbeitet. Ein Teil der Arbeit wird eine Arbeit am Computer sein: Informationsaustausch, Kommunikation mit Kollegen, Diskussion über irgendwelche Arbeitsbereiche. Dann gibt es sicherlich einen Bereich geben, wo man sich nicht nur in einer virtuellen Welt aufhält, sondern auch mit Menschen zusammenkommt, und vielleicht eine Stunde oder einen halben Tag in der Woche oder noch länger mit den betroffenen zentralen Kontakten umgeht: Am Tisch oder im Auto oder vielleicht in einem Flugzeug oder im Park. Es ist hoffentlich eine entspanntere Welt, die weniger diktiert wird von Maschinen und von Zeitdruck, sondern die die Phantasie, das Schöpferische mit der Muse mischt. Das wäre meine Wunschwelt. Haben Sie auch eine entgegengesetzte Angstwelt? Ich nicht mehr - ich habe mein Berufsleben hinter mich gebracht, ich amüsiere mich, kann auswählen, was ich jetzt mache. Und wenn Sie auch einen Zeitsprung von 50 Jahren machen und an die Menschen denken, die dann leben werden? Ich könnte mir schon vorstellen, dass man auch Ängste hat. Aber ich finde, Ängste und Aufregungen sind Teil unserer Welt. Man sollte sie beherrschen können. So wie Schauspieler besser werden, wenn sie aufgeregt sind, wegen der Ausschüttung von Adrenalin, könnte ich mir vorstellen, dass man auch lernt, Ängste besser zu beherrschen. Das ist sicher auch immer eine Frage des Bildungsgrades. Je ungebildeter der Mensch ist, desto größer sind seine Ängste. Im Jahr 2001 sind voraussichtlich 3 Milliarden Bausteine des menschlichen Genoms entschlüsselt. Es stellt sich die Frage: Wollen wir diese Informationen verwenden, um beispielsweise Menschen zu klonieren. Macht Ihnen das Angst? Ich bin erst einmal skeptisch, ob diese Biologen oder Gentechniker wirklich das Geheimnis des Menschen entdecken können, auch im Jahr 2005. Das hat sich bis jetzt als eine aufregende Entdeckungsreise erwiesen und ich habe großen Respekt und bin voller Bewunderung, aber ich glaube, dass sich der Mensch nicht so leicht entschlüsseln lässt. Das hieße ja auch, dass man erfährt, warum er so denkt, warum er so erlebt, warum seine Gefühlswelt so aussieht - das kann ich mir nicht vorstellen, genauso wenig, als man damals sagte, man könne mit dem Computer das Denken nachahmen. Ich kann mir schon vorstellen, dass man irgendwann den Menschen klonen kann und die Neigung dazu wird sich vergrößern. Aber dann denke ich an Hans Jonas und frage: Muss denn alles gemacht werden? Sollte man das nicht beschränken auf die Beherrschung von Erbkrankheiten, wo es wirklich nicht anders möglich ist und nicht quasi beliebig herumexperimentieren, um den Menschen zu erschaffen, der besser funktioniert? Das halte ich für eine Welt, die so ein bisschen nach Orwell klingt. Sollte man heute schon den Entwicklungen, den möglichen Innovationen in diesem Bereich, entgegensteuern? Das ist immer gefährlich, da gibt man ja vor, man weiss es besser. Man sollte sorgsamer umgehen mit der Frage, wie irreversibel so ein Prozess abläuft. Die Forschung hat jede Freiheit. Und die Forschung einzuschränken ist immer so wie Zensur. Das kann man nicht verhindern. Man sollte sich allerdings die Frage stellen, ob der kommerzielle Teil diesen Prozess in die Hand nehmen darf und ausnutzen soll. Da müsste es wahrscheinlich eine Genenrahmenordnung geben. Ich könnte mir vorstellen, dass man dort viel Transparenz schafft und auch den Versuch unternimmt, den Nachweis zu erbringen, dass dies wirklich notwendig, unumgänglich, zentral wichtig ist. Welche technologischen Innovationen wünschen Sie sich? Ich bin erst einmal dabei, die Innovationen zu verdauen, die mir angeboten werden. Ich mag zum Beispiel, um das negativ zu definieren, kein Handy. Das Handy ist zwar ein nützliches Instrument, aber ich sehe damit gleichzeitig auch einen Einbruch ins Private. Ich bin auch kein begeisterter Autofahrer. Ich würde gerne ein Auto haben, das möglichst klein und sicher ist und drei Liter verbraucht. Das wären meine ganz einfachen Wünsche. Ich hätte gerne, dass wir in der Umweltpolitik Fortschritte machen, weil ich den Eindruck habe, wir nehmen diese langfristige Aufgabe zu wenig ernst. Ich hätte gerne, dass wir Innovationen in der Erziehung, der Ausbildung, im Schul- und Universitätswesen durchziehen. Das sind alles Innovationen aus Bereichen, die mit den Köpfen zu tun haben und nicht mit Sachen. TOP |
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