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![]() 2. Gefahren und Chancen der Globalisierung Was genau verstehen Sie unter Globalisierung? Es ist die beschleunigte Fortsetzung eines Trends, der darauf zielt, dass man Diskriminierungen durch Grenzen abbaut. Der Trend ist angelegt gewesen in der Liberalisierung nach dem Krieg - es gab diese Globalisierung übrigens schon vor dem ersten Weltkrieg für einen kleinen Bereich der Welt -, er ist dann beschleunigt worden in der europäischen Integrationsentwicklung und natürlich durch den von der Technologie vorangetriebenen Trend, durch das Internet, durch Kommunikation, die über die ganze Welt geht und immer zu alles gleichzeitig erfahren lässt. Welche Chancen und welche Risiken sehen Sie in diesem Trend der Globalisierung? Ich sehe mehr Chancen. Die große Chance ist, dass dies endlich eine Welt ist, die nicht mehr in Blöcke zerfällt. Es ist ja auch interessant, dass die Globalisierung nach dem Zerfall der Blöcke erst den vielleicht entscheidenden Schub bekommen hat, da der ganze Raum im Osten miteinbezogen wurde und damit vielleicht die Chance einer "Weltgesellschaft" entstehen kann. Werden vielleicht auch andere Spieler als der Staat in Zukunft immer mehr Aufgaben übernehmen müssen? Sehen Sie einen Handlungs- und Steuerungsverlust des Staates? Die Rolle des Staates, wie sie im neunzehnten Jahrhundert definiert worden ist, wird sicherlich weiter abnehmen. Ich behaupte immer, ich brauche keinen schlanken Staat, sondern einen effizienten Staat, der eben intelligenter als bisher die Dinge in die Hand nimmt und sich beschränkt auf prioritäre Probleme. Ganz global gesprochen würde ich dem Staat zwei Aufgaben zuordnen: Er muss Rahmenordnung schaffen und eine Art Feuerwehrfunktion bei Krisen übernehmen. Um konkret und plakativ zu werden, würde ich dem Staat vier Funktionen überlassen: Er muss für ein gutes, stabiles Geld sorgen, in das man Vertrauen hat. Er muss für gute Straßen, also eine gute Infrastruktur sorgen, er muss für gute Schulen, also Ausbildung sorgen, und für ein solides, unabhängiges Rechtswesen. Hinzu kommen natürlich Akteure, die man eigentlich jetzt schon sieht: Kapitalmärkte oder Finanzströme, die von Staaten ein anderes Verhalten erzwingen. Dabei besteht natürlich das Risiko, dass in Staaten mit einer schwachen Bankenstruktur, einer fehlenden Praxis in diesem Bereich, Krisen entstehen. Gibt es, um diesen Krisenerscheinungen der Finanzmärkte vorzubeugen, Modelle, die sie empfehlen würden? Was halten Sie beispielsweise von der Einführung einer Tobin-Steuer? Das sind Streitigkeiten zwischen Ökonomen, die zwar interessant sind, sich aber wahrscheinlich nicht durchsetzen lassen. Diese Besteuerung von Kapitalmärkten mit der Tobin-Steuer hat wahrscheinlich soviele negative Nebeneffekte, dass man davon die Finger lassen sollte. Ich glaube, der Versuch, europäisch oder international so etwas wie Bankenaufsichtsbehörden zu schaffen, die schon im Vorfeld die Risiken erkennen und ausschalten, wird noch eine Weile dauern. Aber das wird vielleicht der Weg sein: Dass wir, weil man national diese Dinge nicht mehr kontrollieren kann, europäisch - hoffentlich zentrale Funktionen auch auf Weltebene - irgendwelchen Gremien überlassen. Das ist vielleicht noch 50 oder 100 Jahre bis dahin, aber wer weiss. . . Neben diesen Finanzmärkten, die eine steuernde Funktion in der internationalen Arena übernehmen könnten - wie könnte eine Art Entscheidungsprozess zwischen den Nationalstaaten institutionalisiert werden? Beispielsweise in der Wirtschaftspolitik? Auf europäischer Ebene haben wir ja schon die ersten, durchaus erfolgreichen, Modelle entworfen. Und auch im Bereich der internationalen Steuerung gibt es ja auch durchaus positive Beispiele. Die Welthandelsorganisation, das IMF, die Weltbank haben ja bewiesen, dass sie in der Lage sind, fördernd und unterstützend einzugreifen. Ob sie die Welt steuern können, das wage ich zu bezweifeln. Aber sie haben sicherlich ihre nützliche Rolle bewiesen. Zukunft der Arbeit. Was sind die Entwicklungen, die sie sehen? Stimmen Sie überein mit Büchern, wie "Der flexible Mensch", die bereits eine völlig ander Arbeitssituation beschreiben - beispielsweise einen Menschen, der mindestens fünfmal im Leben seinen Job wechselt? Ich bin nicht ganz sicher, ob das die Welt von Morgen sein wird. Es gibt natürlich eine Reihe von Indizien und Trends, die zeigen, dass diese Welt flexibler sein wird. Und dass derjenige, der Erfolg haben will, nicht nur einen einzigen Beruf hat oder erlernt. Aber da komme ich zurück auf mein Ausgangsthema: Diese flexible Welt ist nur dann durchsetzbar, wenn sie auch das Erziehungs- und Ausbildungssystem entwickelt, das dazu notwendig ist. TOP |
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